Politisches Netzwerk Berlin – Gründungsmanifest

Heutzutage kann man schnell den Überblick verlieren, gerade auch beim politischen und sozialen Engagement. Wann finden interessante Demos statt? Welche Initiativen sind unterstützenswert? Wo kann man ohne Gewissensbisse einkaufen? Das Politische Netzwerk Berlin versucht etwas Ordnung im Chaos zu schaffen und versteht sich dabei als partei- und gruppenunabhängig, links und ökologisch, ohne aber konservative und liberale Denkansätze kategorisch auszuschließen. Allein faschistische, militaritische, rassistische, sexistische und antisemitische Propagande hat bei uns keine Chance.

Jeder kann bei unserem Netzwerk mitmachen und seine Ideen und Vorschläge einbringen. Es gibt keine Verpflichtungen, aber natürlich sind wir auf aktive Teilnahme angewiesen. Wir kommunizieren und diskutieren über das Internet (zwei Mailingliste, ein Weblog) und möchten uns mindestens ein- bis zweimal im Monat treffen (z.B. nahe S-Yorckstraße oder in der Offenen Uni Berlin).

Drei Säulen bilden die Kernpunkte unserer Aktivitäten:

1) Politische Mobilisierung

Die Unterstützung von Initiativen, Kampagnen, Unterschriftenaktionen und politischen Gruppen ist ein zentraler Punkt unserer Arbeit. Eine solche Unterstützung, bei der auch Partein nicht ausgeschlossen sind, ist nicht dauerhaft angelegt, sondern umfasst immer eine bestimmte Aktion. Praktisch heißt das: Wir finden eine interessante Initiative und schließen uns dieser an, bis das Ziel erreicht ist. Wenn wir das Wahlprogramm einer Partei als unterstützenswert ansehen, betreiben wir dafür Wahlwerbung, ohne aber die kritische Distanz zu dieser Partei zu verlieren. Die Beispiele für ein solches politisches Engagement sind unzählig, deswegen möchten wir uns hier zusammen mit den Teilnehmern an unserem Netzwerk einen Überblick verschaffen.

Ein mittelfristiges Ziel ist es, dass wir selber Aktionen, Projekte, Kampagnen usw. aufbauen und durchführen.

Weiterhin möchten wir die Teilnehmer am Politischen Netzwerk Berlin für wichtige Demonstrationen und Kundgebungen mobilisieren.

2) Politische Bildung

Wir möchten uns selbst etwas beibringen. Um „gute“ und demokratische Entscheidungen im Sinne des Allgemeinwohls für oder gegen eine Initiative treffen zu können, ist Hintergrundwissen wichtig. Hier haben wir einiges vor:

· Wir möchten „Wissensabende“ veranstalten. Ein bis drei Leute bereiten ein Thema gut auf und stellen es dann einer Gruppe Interessierter vor. Bei entsprechendem Interesse laden wir externe Referenten ein.

· Veranstaltung von Führungen: Welche Unternehmen sollte man boykottieren und wo findet man alternative Läden (Umsonstladen z.B.)? Wo kann man ökologisch und fair gehandelte Lebensmittel relativ günstig einkaufen? Wo findet das jüdische und islamische Leben in Berlin statt? Zu solchen und anderen Themen möchten wir Führungen durch Berlin veranstalten.

· „Bibliothek“ und Zeitungsarchiv: Wir haben einige gute Bücher; die leihen wir den Teilnehmern an unserer Gruppe gern aus. Ein Zeitungsachiv mit interessanten Artikel ist auch im Aufbau.

· Weblog: Was wir machen und denken veröffentlichen wir in unserem Weblog. Schreiben darf hier jeder. Hier möchten wir auch die Ergebnisse unserer Wissenabende hineinstellen und die Führungen zum „nachlaufen“ vorstellen.

3) Soziales Leben

Wir lassen natürlich das soziale Engagement nicht außer acht. Unter www.gute-tat.de werden regelmäßig Helfer für kurzfristige gemeinnützige Arbeit gesucht. Gemeinsam wollen wir hier helfen. Aber wir haben noch weitere Ideen:

· Wir wollen gemeinsam einkaufen gehen und dabei, wenn möglich auf Bio- und FairTrade-Siegel achten. Gemüse kann man sehr gut gemeinsam bei Bauern einkaufen (Gemüsekörbe). Unsoziale und unökologische Unternehmen boykottieren wir.

· Um einkaufen zu gehen, muss man vorher Geld verdienen. Wir wollen herausfinden wo und wie man an gute Jobs rankommt.

· In Berlin gibt es einige Umsonstläden, die wir gemeinsam besuchen können.

· Nachbarschaftshilfe, Fahrgemeinschaften

· Internetführer: Sammlung von für uns interessanten Websites und Weblogs

Wir wollen versuchen jährlich eine Fahrt zu einem politischen Event möglichst günstig zu organisieren. Für 2007 steht beispielsweise die Demo gegen den G8-Gipfel an.